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Aloe Vera – Haltung der Pflanze, Pflege, Gießen und Umtopfen

Aloe Vera Pflanze
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Blütenfarbe
gelb, orange, rot
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, ausladend, mehrjährig, Staude, Überhängend
Höhe
bis zu 50 Zentimeter hoch
Bodenart
lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
neutral, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Grasbaumgewächse, Xanthorrhoeaceae
Pflanzenarten
Kübelpflanzen, Zimmerpflanzen, Heilpflanzen
Gartenstil
Apothekergarten, Terrassengarten, Topfgarten, Wintergarten

Von Aloe Vera gibt es heute an die 250 Arten. Die wertvollen Wirkstoffe, die sie so bekannt machen, sind aber nur in einer Sorte, der Echten Aloe Vera, enthalten. Allen Arten ist gemeinsam, dass sie in Pflege und Haltung sehr einfach sind. Die immergrünen Pflanzen gehören den so genannten Sukkulenten an. Daher geben sie sich mit wenig Wasser und kargem Substrat zufrieden. Da Aloe nicht frostverträglich ist, muss sie während der kalten Jahreszeit jedoch unbedingt in ein Winterquartier umziehen.

Video-Tipp

Pflege

Aloe Vera ist eine pflegeleichte Pflanze. An ein trockenes Wüstenklima gewöhnt, stellt Aloe nur geringe Ansprüche an Wassergaben und Pflege. Zu viel Wasser ist auch der häufigste Fehler bei der Pflege von Aloe. Auch wenn Sie es gut meinen, halten Sie sich beim Gießen zurück. Die Wüstenpflanze dankt es Ihnen.

Aloe Vera ist eine pflegeleichte Pflanze

Standort

Da Aloe die deutschen Winter im Freien nicht übersteht, kann sie nicht im Gartenbeet ausgepflanzt werden. Die Haltung erfolgt hierzulande im Kübel oder Topf. Sie können Aloe Vera als ganzjährige Zimmerpflanze oder als Balkon- bzw. Terrassenpflanze halten.

Aloe Vera stammt aus tropischen bzw. subtropischen Regionen. Daher ist für alle Aloe-Arten ein warmer und sonniger Standort ideal. Allerdings muss sich Aloe Vera erst langsam an die Sonne gewöhnen. Bekommt sie zu schnell zu viel Sonne, werden die Blätter braun und unansehnlich.

  • sonnig und warm
  • windgeschützt
  • regengeschützt
  • Südseite auf Fensterbänken vermeiden

Tipp: Halten Sie junge Pflanzen an einem halbschattigen Standort. Sie vertragen die Sonne noch nicht sehr gut.

Substrat

In der Natur wächst Aloe in kargem Boden. Deshalb sollte der Nährstoffgehalt des Substrats nicht allzu hoch sein. Da die Wüstenpflanze mit Staunässe nicht zu Recht kommt, sollte das Substrat zudem gut durchlässig sein.

Aloe Vera enthält wertvolle Wirkstoffe

Für die Haltung als Kübelpflanze empfehlen wir:

  • Sukkulenten- oder Kakteenerde
  • trocken und durchlässig
  • leicht kalkhaltig
  • nährstoffarm

Wird normale Gartenerde als Substrat verwendet, sollte diese mit Perliten oder groben Sand vermischt werden. Das macht die Erde durchlässiger.

Pflanzen

Setzen Sie die Aloepflanze in ein schweres Pflanzgefäß mit guter Standfestigkeit. Aloe Vera ist von Haus aus eine eher schwere Pflanze, da sie Wasser in den Blättern speichert. Und schließlich soll sie nicht schon beim kleinsten Windstoß umfallen.

Beim Pflanzen ist deshalb zu beachten:

  • vorsichtiger Umgang mit der Aloe
  • Blätter nicht verletzen
  • Narben bleiben erhalten
  • Drainageschicht anlegen

Setzen Sie die Pflanze in die Mitte des Topfes. Da Aloe-Pflanzen nicht immer gerade in die Höhe wachsen, kommt es schnell zu Übergewicht auf einer Seite. Achten Sie auch darauf, dass das Pflanzgefäß eine gerade Form hat. Diese gibt dem Kübel zusätzliche Stabilität.

Für die Drainageschicht geben Sie Tonscherben auf den Boden des Pflanzgefäßes. Abzugslöcher am Boden des Kübels sorgen für den Ablauf von überschüssigem Wasser, welches auch nicht im Untersetzer des Pflanzgefäßes stehenbleiben darf, denn Staunässe verträgt die Wüstenpflanze nicht.

Umtopfen

Aloe Vera gehört zu den schnellwachsenden Pflanzen. Deshalb muss sie in regelmäßigen Abständen umgetopft werden. In der Regel sollten Sie Aloe alle zwei bis drei Jahre umtopfen. Dann braucht die Wüstenlilie auf alle Fälle auch neues Substrat.

Aloe Vera braucht einen sonnigen Standort

  • vor dem Umtopfen Erdreich austrocknen lassen
  • Aloe vorsichtig aus dem Topf heben
  • Pflanze dazu unten anfassen
  • Gartenhandschuhe schützen die Hände vor den Zähnen
  • in das neue Gefäß setzen
  • Erde auffüllen
  • Wurzelballen vollständig bedecken

Damit die Wüstenpflanze im neuen Kübel die notwendige Stabilität erhält, sollte das frische Erdreich nicht zu locker sein. Neigt sie sich in die eine oder andere Richtung, kann sie auch mit Stäben gestützt werden.

Tipp: Den richtigen Zeitpunkt fürs Umtopfen erkennen Sie auch, wenn Aloe das Pflanzgefäß zu klein wird. Sie also kaum mehr eine Lücke finden, um die Aloepflanze vernünftig zu gießen.

Gießen

Aloe speichert Wasser in ihren Blättern. Deshalb braucht sie wenige Wassergaben. Bei der Haltung im Kübel reicht es, wenn Sie die Pflanzen so gießen, dass der Ballen immer leicht feucht ist. Bekommen sie zu wenig Wasser, werden die Blätter schlaff. Verkürzen Sie in diesem Fall die Gießabstände, so lässt sich der Mangel ganz leicht beheben.

  • Gießwasser darf nicht auf die Blätter kommen
  • Wasser immer ins Erdreich geben
  • wenn möglich, von unten gießen

Aloe Vera ist ein Grasbaumgewächs

Vermeiden Sie auf alle Fälle Staunässe. Sie bzw. zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen – die verbreiteste Todesursache der Aloe. Zu Fäulnis kann auch ablaufendes Wasser auf den Blätter führen. Es setzt sich in den Blattansätzen fest. Dies kann ebenfalls tödlich für die Pflanze sein.

Düngen

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen kommt Aloe mit wenigen Nährstoffen aus. Am besten geben Sie Aloe einen Spezialdünger für Sukkulenten. Düngen Sie Aloe im Sommer alle zwei bis vier Wochen, das reicht vollkommen aus.

Tipp: Soll der Saft der Aloe geerntet werden, verwenden Sie dafür am besten einen Biodünger.

Schneiden

Aloe Vera muss nicht regelmäßig geschnitten werden. Für die regelmäßige Pflege sollten Sie jedoch vertrocknete oder welke Blätter und Verblühtes abschneiden, damit die Wüstenlilie nicht ihre ganze Kraft die Ausbildung von Samen steckt. Zum Abschneiden der Blätter eignet sich am besten ein scharfes Messer. Versuchen Sie die Blätter möglichst tief am Ansatz abzuschneiden.

Aloe Vera braucht nur wenig Wasser

Ernten

Soll der Saft der Aloe geerntet werden, müssen die Blätter abgeschnitten werden. Damit dabei möglichst wenig verloren geht und die Aloepflanze geschont wird, gehen Sie wie folgt vor.

  • ernten Sie die untersten bzw. äußersten Blätter
  • scharfes Messer verwenden
  • geben Sie beim Schneiden auf die Zähne an den Blatträndern Acht
  • Blätter waschen
  • abgeschnittene Blätter senkrecht in ein Gefäß stellen
  • nach rund zwei Stunden ist der Saft ausgelaufenErnte zu jedem Zeitpunkt möglich
  • lassen sie gut 10 Blätter stehen

Die erste Ernte erfolgt, wenn die Pflanzen drei bis vier Jahre alt sind. Erst ab diesem Alter hat der Saft seine Wirkstoffe voll entfaltet.

Tipp: Stören Sie sich nicht daran, wenn der rötlich bis gelbe Saft der Aloe unangenehm riecht. Er dient der Wüstenlilie in der Natur als Schutz vor Fressfeinden.

Überwintern

Die Freiluftsaison der Aloe Vera endet, wenn die Temperaturen unter 10 Grad Celsius fallen. Als Wüstenpflanze übersteht die Heilpflanze die deutschen Winter nicht im Freien. Daher muss sie für die kalte Jahreszeit in ein Winterquartier umziehen.

Aloe Vera ist eine Heilpflanze

  • Temperatur: 12 bis 15 Grad Celsius
  • viel Licht
  • Gießabstände auf vier bis sechs Wochen reduzieren

Nach der Winterruhe muss sich auch die Wüstenpflanze erst wieder langsam an die Sonnen gewöhnen. Wenn Sie Aloe als Kübelpflanze halten, geben Sie ihr rund zwei Wochen Zeit zum Akklimatisieren. Die Freiluftsaison beginnt, wenn die Temperaturen im Freien nicht mehr unter 10 Grad fallen.

Tipp: Holen Sie Aloe lieber zu früh als zu spät nach Drinnen. Bei Temperaturen um die vier Grad Celsius stirbt die Pflanze.

Vermehren

Die Vermehrung von Aloe Vera geht relativ einfach. Die Heilpflanze wird über Ableger oder Kindel vermehrt.

Ableger

  • Ableger sind Seitentriebe der Mutterpflanze. Für die Vermehrung werden sie
  • vorsichtig von der Mutterpflanze ohne Wurzeln abgetrennt
  • 30 bis 40 Stunden trocken gelagert (Verheilung der Schnittwunden)
  • Ableger in entsprechendes Substrat pflanzen
  • jeden Ableger in ein separates Gefäß pflanzen
  • regelmäßig gießen

Haben sich Wurzeln und Blätter gebildet, wird mit der Pflege für erwachsene Pflanzen fortgesetzt.

Aloe Vera ist keine winterharte Pflanze

Kindel

Kindel wachsen neben der Mutterpflanze im Topf. Die Vermehrung mit Kindel erfolgt am besten, wenn Sie die Pflanze umtopfen.

  • Erde von der Mutterpflanze abschütteln
  • Kindel abziehen
  • Wurzeln dabei nicht verletzen
  • Mutter und Tochterpflanzen in separate Töpfe einpflanzen

Krankheiten

Wurzelfäule

Krankheiten kommen bei Aloe Vera eher selten vor. Die größte Gefahr für die Aloe-Arten ist die sog. Wurzelfäule. Sie wird in der Regel durch Pflegefehler verursacht. Hat die Fäulnis erst einmal eingesetzt, ist es fast unmöglich, die Pflanzen zu retten. Häufigste Ursache der Krankheit ist zu viel Feuchtigkeit bzw. zu viele und häufige Wassergaben. Einzige Gegenmaßnahme ist die sofortige Einstellung von Wassergaben.

Wurzelläuse

Eine weitere Gefahr für die Wurzeln sind Wurzelläuse. Die lästigen Schädlinge nisten sich gerne am Boden ein und ernähren sich über die Wurzeln der Aloe. Da die Läuse an den Wurzeln sitzen, sind sie schwer zu erkennen. Ihre Nester finden sich unterirdisch an den Topfrändern, an den Wurzeln oder am Boden des Pflanzgefäßes. Einen Befall durch Wurzelläuse erkennen Sie daran, dass die Pflanze immer schwächer wird. Liegen keine Pflegefehler vor, haben sich vermutlich die kleinen Schädlinge im Erdreich breit gemacht. Für einen Rettungsversuch müssen dann leider chemische Mittel eingesetzt werden.

Aloe Vera mit bis zu 90 Zentimeter langen Stielen

Wollläuse

Leichter zu erkennen, sind Wollläuse. Sie legen ihre Nester auf den Blättern oder deren Ansätzen an. Leider sind sie erst ab einer gewissen Größe mit freiem Auge zu sehen. Auch sind sie Meister im Verstecken. Deshalb erwischt man bei der Abnahme mit der Hand niemals alle Läuse. So bleibt als Gegenmaßnahme oft nur die chemische Keule.

Tipp: Bei Schädlingsbefall setzen Sie mit der Ernte einige Wochen aus, damit das Gift abgebaut werden kann.

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