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Clivie, Clivia – Pflege von A-Z – Klivien richtig zum Blühen bringen

Clivie, Clivia pflegen und Klivien zum Blühen bringen
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Blütenfarbe
gelb, orange, rot, weiss
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig
Blütezeit
Februar, März, April, Mai
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig, Staude, Überhängend
Höhe
bis zu 90 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer, sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Amaryllisgewächse, Amaryllidaceae
Pflanzenarten
Zwiebelpflanzen, Zimmerpflanzen, Zierpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Wohngarten, Wintergarten

Die Clivie ist eine der bezauberndsten Blütenpflanzen, die in Deutschland erhältlich ist. Je älter sie wird, desto prachtvoller gedeiht sie, sofern Sie eine richtige Pflege erhält und die Pflanze optimal auf die Blühsaison vorbereitet wird. Hier ist eine ausführliche Pflegeanleitung mit Tipps zu finden, worauf zu achten ist.

Video-Tipp

Pflege

Zeitlos und als einen echten Blickfang präsentiert sich die Clivie mit dem botanischen Namen Clivia. Als Zimmerpflanze zeigt sie sich robust und verbringt den Sommer auch gern im Freien. Im Winter legt sie eine Winterruhe ein, damit sie im nächsten Blütejahr wieder kräftig austreibt. Wenngleich sich die Clivia als robuste Pflanze präsentiert, so können ihr Pflegefehler dennoch Schäden zufügen, die schlimmstenfalls sogar zum Absterben führen.

Clivie (Clivia)

Standort

Der richtige Standort ist ein ausschlaggebendes Kriterium für eine schöne, kräftige Blüte. Die Clivia bevorzugt während der Blühsaison einen sonnigen Standort ohne direkte Sonnenstrahlung. Ein Platz an Ost- oder Westfenstern eignet sich perfekt. Halbschattig toleriert sie, ist aber für das Blütenwachstum nicht die optimalste Wahl. Wenn möglich sollte sie ihr Leben lang, an einem Ort verbringen. Umstellen verträgt sie nicht gut. Weitere Kriterien sollte der Standort für das Riemenblatt erfüllen.

  • Umgebungstemperatur: 1 Grad Celsius bis 20 Grad Celsius
  • keine Zugluft
  • im Freien regengeschützten Standort wählen

Standortwechsel

Ist ein Umstellen nicht vermeidbar, sollte ein Standort ausgewählt werden, der in etwa die gleichen Lichtverhältnisse bietet, wie der zuvor. Wichtig ist, dass die Klivie mit der Seite zum Licht gestellt wird, wie es vorher der Fall war. Eine kleine Markierung am Topf zeigt die richtige Richtung.

Bodenbeschaffenheit

Für eine gute Nährstoffversorgung sowie sicheren Sitz in der Erde, muss diese bestimmte Bedingungen erfüllen. Empfehlenswert ist die Verwendung von einem hochwertigen Substrat, anstatt herkömmlicher Blumen- oder Gartenerde. Alternativ kann auch Kakteen- oder Orchideenerde zum Einpflanzen benutzt werden.

  • lehmig-humos
  • wasserdurchlässig
  • locker gegebenenfalls mit Perlite angereichert
  • nährstoffreich
  • kalkarm
  • pH-Wert: zwischen 5,5 und 6
Clivie (Clivia) im Topf

Pflanzen

Pflanz-/Eintopfzeit

Der Lebensrhythmus von Klivien ist in vier Phasen unterteilt: Wachstumsbeginn, Blühsaison, Wintervorbereitung und die winterliche Ruhephase. Da ein Ein- oder Umtopfen immer eine Strapaze für die Pflanze bedeutet, sollte weder während der Blühsaison, noch im Winter ein- oder umgetopft werden.

Optimal ist eine Pflanzzeit kurz nach der Ruhepause etwa Anfang Februar. Bis zum Blühbeginn kann sich die Clivia ausreichend in der neuen Erde einleben und wieder zu Kräften kommen, die sie für die Knospen-/Blütenbildung benötigt. Wenn sich die Zimmerpflanze im September/Oktober auf die Wintersaison vorbereitet, ist ein Ein-/Umtopfen auch noch möglich. Vorteilhaft ist es, dies bis zum führen Herbst erledigt zu haben, damit sie sich auch hier lange genug vor der Überwinterung einleben kann.

Umtopfzeit

Die Clivien verfügen über ein rasches Wurzelwachstum, sodass ein Topf schnell zu klein werden kann. Dies ist spätestens daran zu erkennen, wenn sich erste Wurzeln nach oben aus der Erde drücken. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, mag es die Blühpflanze eng und durch wenig Platz für die Wurzeln, wird das Blütenwachstum sogar gestärkt. Ein Umtopfen aufgrund immer kleiner werdendem Platzangebot, ist also nicht erforderlich.

Notwendig wird es allerdings, wenn sich Krankheiten oder Schädlinge eingeschlichen haben, die das Auswechseln der Erde/des Substrat erfordern. Ansonsten sollte so wenig wie möglich umgetopft werden, da auch dies eine hohe Belastung für sie bedeutet. In der Regel sind alle drei Jahre ausreichend für ein Umtopfen der Klivien.

Pflanzen/Eintopfen

Wenngleich die Klivie sehr robust ist, kann sie nur gesund wachsen und eine kräftige Blüte entwickeln, wenn sie entsprechend richtig eingepflanzt/eingetopft wird. Gehen Sie dabei wie im Folgenden beschrieben vor.

  • Topfboden circa zwei Zentimeter mit Tonscherben, Kies oder Quarzsand als Drainage auffüllen
  • bis circa zur Drittel Höhe des Topfs mit Substrat füllen
  • Pflanze einsetzen
  • Substrat über die Wurzeln schütten und leicht festdrücken
  • mindestens zwei Zentimeter Abstand zwischen Substrat und Topfrand belassen
  • leicht angießen
  • nach ein oder zwei Tagen gegebenenfalls Substrat nachfüllen, wenn es sich im Topf zu sehr gesetzt hat
  • ideal ist ein Blumentopf mit Wasserablaufloch plus einen Untersetzer (verhindert Staunässe)
Clivie (Clivia) im Topf

Gießen

Generell sollte das Riemenblatt nie zu feucht, aber auch nie zu trocken gehalten werden. Hohe Temperaturen im Sommer erhöhen den Wasserbedarf dieser Pflanzenart, während sie im Frühjahr und Herbst je nach Größe, in der Regel mit einem zweimaligen, mäßigen Gießen gut zurecht kommt. Im Winter hingegen ist sie sehr genügsam und benötigt im kalten Winterquartier so gut wie kein Wasser. Hier ist aber dennoch darauf zu achten, dass die Erde nicht austrocknet.

Bleibt die Pflanze den Winter über im warmen Wohnraum, wird auch hier nur selten gegossen, um eine geringe Feuchtigkeit in der Erde beizubehalten. Färben sich die Blätter braun oder fallen ab, ist unbedingt zu Gießen. Als Gießwasser sollte grundsätzlich nur abgestandenes oder Regenwasser verwendet werden. Normales Leitungswasser beinhaltet Kalk, den die Clivie nicht gut verträgt und schnell mit gelben Blättern reagieren lässt. Zudem mindert kalkhaltiges Gießwasser die Blütenentwicklung.

Düngen

Wenn die ersten Blühstängel zwischen Februar und März wachsen, steigt der Nährstoffbedarf der Clivien. Für einen kraftvollen Blütenwuchs sollte ab diesem Zeitpunkt ein flüssiger Blühdünger im Abstand von jeweils zwei Wochen verabreicht werden. Die Düngesaison endet spätestens Mitte September, wenn sich die Zimmerpflanze langsam für die Winterzeit vorbereitet. Während der Winterruhe wird nicht gedüngt.

Ist die Clivie umgetopft oder frisch eingetopft worden, sollte in den ersten drei bis vier Wochen nicht gedüngt werden. Das frische Substrat enthält ausreichend Nährstoffe, um die Versorgung für einige Wochen sicherzustellen. Eine Überversorgung könnte schlimmstenfalls das Wachstum hemmen und die Blätter fallen lassen. Zu Beginn der Blühsaison wäre das fatal.

Clivie (Clivia)

Schneiden

Ist das Amaryllisgewächs abgewelkt, entwickeln sich kleine Früchte. Sobald sich diese zeigen, sollten sie abgetrennt werden, denn sie nehmen einen negativen Einfluss auf die Blütenbildung in der kommenden Blühsaison. Verwelkte und/oder abgetrocknete Pflanzenteile sollten regelmäßig abgeschnitten werden. Sie verzerren weiterhin Nährstoffe, welche die Pflanze vor allem für die Blütezeit benötigt und sollten deshalb zügig entfernt werden.

Ein größerer Rückschnitt ist nur dann empfehlenswert, wenn die Pflanze für ihren Bestimmungsort zu groß wird. Mehr als ein Drittel sollte nie abgeschnitten werden. Der optimale Zeitpunkt zum Rückschnitt ist September/Anfang Oktober, bevor die Pflanze zur Winterruhe übergeht. Der Schnitt sollte grundsätzlich nur mit scharfen und hygienisch sauberen Schneidewerkzeugen getätigt werden, um das Risiko eventueller Übertragungen von Krankheiten, Pilzen oder Bakterien zu senken.

Überwinterung

Spätestens ab Ende Oktober, je nach Temperatur, geht die Clivie in die winterliche Ruhephase über. Das bedeutet, sie stellt ihr Wachstum ein und der Stoffwechsel fährt runter. Aus diesem Grund benötigt sie weniger Wasser und keine zusätzlichen Nährstoffe. Wenngleich sie unterschiedlich überwintern kann, tritt die wirkliche Winterruhe, erst mit Temperaturen um die 10 Grad Celsius ein.

Zimmer-Überwinterung

Die Winterzeit kann die Klivie in Wohnumfeld bei normalen Zimmertemperaturen verbringen. Folgende Bedingungen sollten dabei gegeben sein.

  • Umgebungstemperatur maximal 21 Grad Celsius
  • Standort bleibt unverändert wie zuvor
  • trockene Heizungsluft verträgt sie – muss aber gegebenenfalls öfter gegossen werden
  • kalte Zugluft vermeiden
Clivie (Clivia)

Winterquartier

Den Winter sollten Klivien nur dann in einem kühleren Winterquartier verbringen, wenn dies automatisch in der kühlen Jahreszeit der Platz ist, an dem die Pflanze bereits das ganze Jahr über verbracht hat. Das Amaryllisgewächs verträgt ein Umstellen nicht besonders gut, sodass ein Umzug in ein Winterquartier nicht unbedingt erfolgen sollte. Verbringt das Riemenblatt die Ruhephase an kälteren Standorten, so sollten folgende Voraussetzungen geschaffen sein.

  • Temperatur zwischen 10 Grad Celsius und 15 Grad Celsius
  • viel Licht, aber keine Mittagssonne
  • notfalls mit künstlichem Pflanzenlicht bestrahlen
  • eisige Zugluft vermeiden
  • optimale Standorte: Garage, Keller, Hausflure

Vermehrung

Wer kostengünstig die Blütenpracht der Clivien vermehren möchte oder einfach nur viel Spaß an der Selbstaufzucht hat, der kommt mit einem geringen Aufwand schnell an sein Ziel. Verschiedene Methoden eignen sich dazu.

Stecklinge/Seitentriebe

Diese Vermehrungsmethode kann in der Regel nur mit Hilfe von älteren Klivien durchgeführt werden. Dieses Amaryllisgewächs bildet meist erst nach einigen Lebensjahren ausreichend Wurzeln an der Knolle/Zwiebel, wodurch erst Seitentriebe wachsen können. Nur wenn ein Seitentrieb mit Wurzelstück abgetrennt werden kann und über eigene Blätter verfügt, ist er für eine Vermehrung geeignet. Eine weitere Bedingung für eine erfolgreiche Vermehrung ist eine Trieblänge zwischen 15 und 20 Zentimeter.

Gehen Sie wie folgt vor:

  • Seitentrieb mit Wurzelstück von der Knolle der Mutterpflanze trennen
  • Trieb in einen Topf mit hochwertigem Substrat pflanzen
  • Substrat locker in den Pflanzentopf füllen
  • gegebenenfalls mit einem kleinen Holzstab dem Trieb Halt geben
  • Substrat gleichmäßig gut feucht halten, ohne Staunässe zu provozieren
  • im Idealfall für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen
  • haben sich mehrere neue Blätter gebildet, das Gießen auf normales Niveau reduzieren
  • nach rund drei Wochen sollte der Steckling eine vollwertige Jungpflanze sein
Clivie (Clivia)

Aussaat

Weniger schnell zeigt sich die Vermehrung mit Samen. Um Samen aus der Pflanze gewinnen zu können, müssen Blüten gebildet worden sein, was in der Regel in den ersten drei Lebensjahren einer Clivie nicht der Fall ist.

Die einfachste Methode ergibt sich aus bereits gekeimten Samen. Nach der Blüte reifen kleine Früchte an den Blütenstengeln heran, in denen sich die Samen befinden. Wenn sie dunkelrot gefärbt sind, stehen die Chancen gut, dass sich hier gekeimter Samen befindet. Diese sind einfach abzunehmen.

Danach pflanzen Sie diese wie folgt ein:

  • Anzuchtkasten oder Topf mit Anzuchterde füllen
  • Cliviasamen aus der Hülle entnehmen
  • Samen circa einen Zentimeter unter die Erdoberfläche eindrücken
  • locker mit Substrat abdecken
  • Substrat mäßig, gleichmäßig und kontinuierlich feucht halten
  • transparente Kunststofffolie über Topf oder Kasten spannen
  • alle zwei Tage Folie zum Gießen und Lüften einige Minuten abnehmen
  • Pikierung: nach rund drei Wochen
  • Umtopfen: wenn die Jungpflanze mindestens 5 Zentimeter Höhe erreicht hat

Krankheiten

Die Clivia zeigt sich gegenüber Krankheiten sehr robust. In der Regel handelt es sich bei auftretenden Erkrankungen um Folgeerscheinungen aufgrund einer falschen Pflege, die vor allem dann in Erscheinung tritt, wenn die Pflanze zu nass gehalten wird.

Wurzelfäule

Staunässe, zu viel Regen beim sommerlichen Außenstand oder längerfristig wassergefüllte Topf-Untersetzer rufen meist eine Wurzelfäule hervor. Zu erkennen ist diese an dem Nachlassen der Stabilität, Stiele und Zweige verweichen und beugen sich zunehmend nach unten, Blätter werden gelb und fallen ab. Hier besteht sofortiger Handlungsbedarf, denn die Wurzel- beziehungsweise Zwiebelfäule kann zum Absterben der Pflanze führen.

  • Riemenblatt sofort aus der nassen Erde nehmen
  • Zwiebel und Wurzeln vollständig von Resterde befreien
  • stark verweichte Wurzeln abschneiden
  • Zwiebel mit sauberen Tuch weitgehendst trocken reiben
  • gesamte Pflanze für circa 24 Stunden bei circa 21-22 Grad Celsius zum Trocknen legen
  • keinen Fön oder direkte Heizungsluft anwenden
  • nach einem Tag in frisches, trockenes Substrat pflanzen
  • nur leicht angießen
  • für circa zwei Wochen das Substrat vor dem Gießen immer leicht antrocknen lassen
  • hat sich die Pflanze erholt, kann wieder normal gegossen werden
  • Staunässe ist in jedem Fall vorzubeugen!

Schädlinge

Nicht viele Schädlinge finden Geschmack an Klivien. Welche sie dennoch als Nahrungsquelle nutzen, hinterlassen in der Regel kaum bemerkbare Schäden. Lästig sind allerdings bestimmte Läuse, die ihnen und der Blütenbildung zu schaffen machen und zudem von der Clivie sich auch auf benachbarte Pflanzen verbreiten können.

Schmier- und Wollläuse

Bei Schmier- und Wollläusen handelt es sich um eine Unterfamilie der Schildläuse. In beiden Fällen sind klebrige Blätter zu bemerken. Vor allem fühlen sie sich zu Pflanzen an trockenen, heizungsluftgeprägten Standorten hingezogen. Wer nicht mit chemischen Mitteln gegen die Parasiten vorgehen möchte, kann auch auf natürliche, ökologische Basis die Bekämpfung angehen.

  • 30 Gramm feste Schmierseife in einem Liter heißem Wasser übergießen
  • durch Rühren Schmierseife zum Auflösen bringen
  • Lösung abkühlen lassen
  • in eine Sprühflasche füllen
  • alle Pflanzenteile tropfnass einsprühen
  • Behandlungsdauer: circa 2 Tage mit jeweils 1x Einsprühen

Giftigkeit

Die Clivie ist geringfügig giftig. Dies betrifft alle Pflanzenteile. In der Regel sind bei Kontakt nicht mit spürbaren Körperreaktionen zu rechnen. Aber bei kleinen Kindern und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem könnten leichte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten, wenn Pflanzenteile beziehungsweise das Gift in den Mund gelangt. Aus diesem Grund ist angeraten, bei der Pflege grundsätzlich Handschuhe zu tragen und bei jedem Kontakt die Hände sofort zu waschen. Zudem sollte die Pflanze auch trotz einer nur geringen Giftigkeit nicht in Kinderzimmern stehen oder für Haustiere frei zugänglich sein.

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