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Hartriegel, Blumenhartriegel, Roter Hartriegel, Cornus: Pflege

Hartriegel (Cornus)
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Halbschatten
Blütezeit
Mai, Juni
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig
Höhe
nach vielen Jahren 5 bis 7 m
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Hartriegelgewächse, Cornaceae
Pflanzenarten
Blütenhecken, Blütensträucher
Gartenstil
Parkanlage, Naturgarten

Ein guter Freund des Gärtners ist dabei der Cornus, Hartriegel, auch als Roter oder Blumenhartriegel bekannt. Er fehlt zudem meist in keinem Garten und macht sich auch gut in Parkanlagen oder an Wegrändern.

Video-Tipp

Bis in den späten Herbst hinein erfreut er das Auge mit seinem Blätterkleid, im Frühjahr mit den schönen Blütenständen und im Winter mit der auffällig gefärbten Rinde. Bei optimaler Pflege und Standort ist er ein genügsames Gewächs, das daher wenig Aufwand bedarf und am besten als Solitärpflanze gedeiht.

Arten

Weltweit gibt es über 50 verschiedene Arten des Hartriegels. Er kommt sowohl in Wildform als auch in Züchtungen vor. Am bekanntesten in Mitteleuropa sind der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea) und die Kornelkirsche (Cornus mas). Dabei handelt es sich außerdem meist um Solitärpflanzen, die gerne frei stehen.

Er wird dabei oft in Vorgärten, in Innenhöfen oder in Parks gepflanzt. Optimal macht er sich zumal dann auch vor Hecken oder größeren Bäumen und Gehölzen. Insbesondere vor einem zudem etwas dunkleren Hintergrund kommt er wunderbar zur Geltung. Bei Heckenanpflanzungen gilt er mitunter als Pionierpflanze.

Früchte der Kornelkirsche (Cornus mas)
Früchte der Kornelkirsche (Cornus mas)

Vögel ernähren sich hingegen im Herbst und Winter von den leuchtend roten, Vitamin-C-reichen Früchten der Kornelkirsche.

Zu den beliebtesten Cornus-Vertretern zählen:

SorteEigenschaften
Japanischer Blumen-Hartriegel ‚Satomi‘
(Cornus kousa)
aufrechte Wuchshöhe von bis zu 3 Metern
ausladend weiße, oft ins rosafarbene gehende Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 9 Zentimetern
Chinesischer Blumen-Hartriegel
(Cornus kousa var. chinensis)
Wuchshöhe von zu 5 Metern
strahlend weiße Blüten, himbeerartige Früchte, leuchtend rote Blätter im Herbst
Amerikanischer Blumen-Hartriegel ‚Cherokee Chief‘
(Cornus florida)
Wuchshöhe von bis zu 3 Metern
rosafarbene Blüten ab April, scharlachrote Früchte und violettes Laub im Herbst
Sibirischer Hartriegel
(Cornus alba ‚Sibirica‘)
leuchtend rote Triebe im Winter

Weitere schöne Arten und Sorten des Hartriegels sind:

  • Schwedischer Hartriegel (Cornus suecica)
  • Asiatische Kornelkirsche (Cornus officinalis)
  • Chinesische Kornelkirsche (Cornus chinensis Wangerin)
  • Kanadischer Hartriegel (Cornus canadensis) auch Teppich-Hartriegel
  • Roter Blumenhartriegel (Cornus florida ‚Rubra‘)
  • Weißer Hartriegel (Cornus alba)
  • Gelbholz-Hartriegel (Cornus sericea ‚Flaviramea‘)
  • Pagoden-Hartriegel (Cornus controversa)
Sibirischer Hartriegel (Cornus alba 'sibirica')
Sibirischer Hartriegel (Cornus alba ’sibirica‘)

Ein Geheimtipp ist die Anpflanzung der Cornus kousa ‚Teutonia‘, deren fruchtig-beerige Früchte im Herbst geerntet und eingemacht werden können. Es handelt sich dabei um eine Pflanzung aus der Gattung des Japanischen Blumenhartriegels, der von Mai bis Juni eine auffallende weiße Blütenpracht zeigt.

Pflege

Wer sich dabei einmal für eine Sorte entschieden hat, sollte deshalb vor allem auf einen optimalen Standort und Bodenbeschaffenheit achten, damit der Hartriegel gut anwächst und schöne Blüten sowie Früchte bringt. Seine Beliebtheit verdankt er aber auch der wunderschönen Blattfärbung im Herbst.

Der Zierstrauch macht sich dabei gut als Solitärplanze in Hecken, in Beeten oder freistehend im Rasen. Er harmoniert zudem mit Nadelbäumen oder mit Gehölzen wie der Hunds-Rose, der Schlehe, dem Liguster, dem Rhododendron oder dem Wolligen Schneeball. Auch zu üppig blühenden Stauden wie Lupinen, Rittersporn, Taglilien oder Sonnenbraut bildet er eine ebenfalls dekorative Pflanzengesellschaft.

Standort

Der Standort sollte sorgfältig ausgesucht werden, denn der Zierstrauch wächst langsam und braucht optimale Bedingungen, um sich behaupten zu können. Ein heller, nicht zu sonniger Standort ist zu bevorzugen, am besten mit Halb- oder Wanderschatten. Er zieht dabei ein gemäßigtes Klima vor und verträgt einen Standortwechsel im Allgemeinen nicht.

Blumenhartriegel - Cornus
Weißer Hartriegel (Cornus alba)

Bodenbeschaffenheit

Die Erde muss daher humusreich sein und eine leicht saure bis neutrale Beschaffenheit haben. Dabei darf der Boden nicht zu schwer sein und muss unbedingt eine hohe Durchlässigkeit aufweisen. Ansonsten mit Sand mischen, dabei aber auf eine hohe Nährstoffdichte achten. Zu kalkhaltig darf der Boden auch nicht sein.

Der Hartriegel liebt dafür ein harmonisches, ausgeglichenes Bodenklima. Für Beigaben von reifem Kompost ist der Hartriegel dankbar. Immer daran denken, dass der Boden schön locker bleibt und nicht verdichtet.

Heimische Arten wie der Rote Hartriegel oder die Kornelkirsche sind daher allerdings besser an lehmige, feuchte Gartenerde mit hohem Nährstoff- und Kalkgehalt angepasst. Der exotische Blumenhartriegel liebt hingegen eher sandige und trockene Böden.

Gießen und Düngen

Der Blumenhartriegel liebt daher weder anhaltende Trockenheit, noch Staunässe. Deshalb sollte er bei trockenen Hitzeperioden durch Wassergaben unterstützt werden. Dabei auf weiches Wasser mit wenig Kalk achten. Am besten Regenwasser aus der Tonne  bei zu starker Hitze zum Wässern nehmen. Optimal ist es, den Hartriegel mit Rinden- oder Grasschnitt zu mulchen, um den Boden feucht und locker zu halten. Gleichzeitig versorgt dies den Strauch mit Nährstoffen.

Zum Düngen reichen dabei von Zeit zu Zeit Gaben reifen Komposts, die oberflächlich mit der Kralle vorsichtig in den Boden eingearbeitet werden. Auch reifer Mist oder hochwertiger Fertigdünger kann vor der Blütezeit verabreicht werden.

Hinweis: Zu beachten ist zudem, dass der Hartriegel auf zu hohe Nährstoffgaben empfindlich reagiert, weniger ist hier mehr. Ein Gärtner mit dem ‚Grünen Daumen‘ wird an Blüte und Blatt erkennen, ob der Hartriegel mehr oder weniger an Dünger benötigt.

Pflanzen

Ein Blumenhartriegel sollte daher immer im Frühjahr eingepflanzt werden, damit sich sein Wurzelwerk den Sommer über gut entfalten kann und er den Winter bestens übersteht.

Es empfiehlt sich, dabei folgendermaßen vorzugehen:

  • Wurzelballen in Eimer mit wohltemperiertem Wasser stellen bis er sich vollgesogen hat
  • Pflanzloch in dreifacher Größe des Wurzelballens ausheben und mit Substrat (je nach Sorte eher lehmig oder eher sandig) anfüllen
  • Beigabe von reifem Kompost oder verrottetem Mist möglich
  • in ersten Jahren angießen

Schneiden

Roter Blumenhartriegel (Cornus florida 'rubra')
Roter Blumenhartriegel (Cornus florida ‚rubra‘)

Ein jährlicher Rückschnitt und das Auslichten einzelner Triebe liegen im Ermessen des Gärtners. Im Allgemeinen benötigt dies der Hartriegel nicht, denn er bildet eine natürlich schöne Krone. Im Einzelfall und bei einigen Sorten kann ein Schneiden jedoch sinnvoll sein:

  • vertrocknete Zweige von März bis Mai entfernen
  • die stark wachsende Hybride ‚Venus‘ ab und zu stutzen
  • im Frühjahr benötigen Sorten des Weißen Hartriegels einen Rückschnitt, damit intensive Färbung der jungen Triebe besser zur Geltung kommt
  • ältere Exemplare erholen sich besser vom Rückschnitt
  • bei jungen Pflanzen vorsichtig vorgehen und wenig schneiden

Hinweis: Eine Ausnahme bildet dabei der Amerikanische Blumenhartriegel (Cornus florida) der nur im Winter geschnitten werden darf.

Überwintern

Alle Hartriegelarten überstehen zudem problemlos Temperaturen von bis zu -20 °C. Wer allerdings auf einen Hartriegel als Kübelpflanze nicht verzichten möchte, muss den Baum in einem kühlen und trockenen Raum überwintern lassen und dabei auch gelegentlich gießen.

Vermehrung

Der Blumenhartriegel kann dabei durch vier verschiedene Methoden vermehrt werden:

  • mit Hilfe von Absenkern
  • durch Stecklinge (insbesondere beim Weißen und dem Gelbholz-Hartriegel)
  • durch eine gezielte Aussaat (wird oft bei den heimischen Arten vorgenommen)
  • durch Teilung

Bei der Aussaat wird folgendermaßen vorgegangen:

  • Samen (Stein) der Frucht im Herbst oder im Winter nehmen und in Topf mit Anzuchterde stecken
  • kann auch ganz normale Gartenerde sein
  • an halbschattigen, aber warmen Platz stellen
  • Erde feucht halten

Ab einer Pflanzenhöhe von etwa 20 Zentimetern kann der junge Strauch zudem ins Freiland ausgepflanzt werden. Dabei sollte jedoch behutsam vorgegangen werden, um etwaige Kälteschocks zu vermeiden.

Wer möchte, kann die Samen daher aber auch gleich an Ort und Stelle in die Erde legen und abwarten.

Vermehrung durch Stecklinge

  • beim Rückschnitt im Frühjahr ca. 15 Zentimeter lange Kopfstecklinge abschneiden
  • unten schräg anschneiden und danach unteren Blätter entfernen
  • in Topf mit Anzuchterde stecken und ständig feucht halten
  • warm und hell stehen
  • sobald sich neue Blätter zeigen, hat Steckling auch Wurzeln ausgebildet
  • im Frühjahr an geschützten Ort im Freien pflanzen

Vermehrung über Ausläufer als Teilung

Eine bewährte und einfache Methode ist es, die jungen Triebe, die sich daher rund um die Mutterpflanze zeigen, einfach abzutrennen und an anderer Stelle in den Boden zu stecken. Danach müssen diese Triebe lediglich gut angegossen werden, damit sie auch ohne die Mutterpflanze Wurzeln schlagen.

Japanischer Blumenhartriegel (Cornus kousa)
Japanischer Blumenhartriegel (Cornus kousa)

Vermehrung durch Absenker

Dafür werden im zeitigen Frühjahr einzelne lange Seitenäste des Strauches auf den Boden gebogen und etwa 15 bis 20 Zentimeter vor der Spitze in den Boden gesteckt. Dabei am besten mit einem Stein beschweren, damit der Ast nicht hochschnellt.

Eventuell der Triebspitze dabei eine Kletterhilfe zur Verfügung stellen. Nach 6 bis 8 Wochen sollte der Absenker Wurzeln gebildet haben. Einfach von der Mutterpflanze abtrennen und am neuen Standort einpflanzen.

Krankheiten

Im Allgemeinen sind heimische Arten sehr robust. Zeigen Ihre Pflanzen jedoch braune Blätter oder Blattspitzen, steckt meist die Hartriegel-Blattbräune, eine gefährliche Pilzerkrankung dahinter. Dagegen helfen folgende Maßnahmen:

  • befallene Zweige sofort herausschneiden
  • herabfallendes Laub entfernen

Vorbeugend hilft es, den Boden zudem gut feucht zu halten und gegebenenfalls zu mulchen. Verletzungen am Wurzelballen sind stets zu vermeiden. Wichtig ist auch eine gute Bodenauflockerung.

Tipp: Auch Mehltau kann auftreten. Statt Fungiziden empfehlen wir jedoch den Einsatz bewährter Hausmittel, z.B. einer Vollmilch-Wasser-Lösung, mit der Sie den Hartriegel mehrmals besprühen.

Schädlinge

Zu den häufigen Schädlingen am Hartriegel zählen:

Wacholder-Minimiermotte

  • diese wird man nur durch das Herausschneiden der befallenen Zweige oder den gezielten Einsatz von Insektiziden los

Schmierläuse

  • durch den Einsatz natürlicher Feinde wie Schlupfwespen und Ohrwürmer oder das Einsprühen des Strauches mit Präparaten auf Rapsöl-Basis entfernen

Relativ robuste Arten, die gegen Krankheiten und Schädlinge weitestgehend resistent sind, sind der Rote Hartriegel sowie die beiden Arten des Weißen Hartriegels:

  • Tartarischer Hartriegel
  • Seidiger Hartriegel
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