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Kleines Immergrün, Jungfernkraut, Vinca Minor – Pflege, Blütezeit + Bilder

Kleines Immergrün auch Jungfernkraut genannt
Kleines Immergrün
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Blütenfarbe
rosa, violett, blau
Standort
Schatten, Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
März, April, Mai, Juni, Juli, August, September
Wuchsform
mehrjährig, flachwüchsig, Kriechend
Höhe
25cm
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Pflanzenfamilien
Hundsgiftgewächse, Apocynaceae
Pflanzenarten
Bodendecker, Frühblüher, Immergrüne Bodendecker
Gartenstil
Bauerngarten

Das Kleine Immergrün oder auch Jungfernkraut genannt, ist ein kleiner immergrüner Halbstrauch mit bezaubernden Blüten in Lila. In der Blütezeit zwischen März und Juni verziert das Kleine Immergrün große Flächen als schützender Bodendecker. Schon zur Römerzeit wuchs sie in Mitteleuropa und fand seinen Nachweis bereits im 16. Jahrhundert. Selbst in der Schulmedizin und Homöopathie findet das Junfernkraut Anwendung. Wie Sie diese hübsche Gartenpflanze pflegen, beschreiben wir in unserer praktischen Anleitung.

Video-Tipp

Standort und Boden

Beim Jungfernkraut handelt es sich einerseits um eine zarte, aber dennoch sehr robuste und pflegeleichte Pflanze. Sie gedeiht an sonnigen Standorten genauso gut wie im Schatten, weshalb sie ideal geeignet ist, um unter großen Bäumen oder Sträuchern gepflanzt zu werden. Hier wirkt sie als Bodendecker, reduziert den Flüssigkeitsverlust und ziert den Garten als immergrünes Gewächs. Ungeeignet sind völlig dunkle Standorte, die meist auch sehr kalt sind.

Kleines Immergrün mit zauberhaften lila Blüten

Geben Sie der Vinca einen warmen, lichtdurchlässigen Platz mit gut durchlässigem und frischen Boden. Dieser darf gern etwas kalkhaltig oder leicht sauer sein. Staunässe hingegen verträgt das Kleine Immergrün nicht. Ebenso ungeeignet sind stark verdichtete Böden, auf denen sie ihr Wurzelwerk nicht ausbreiten kann. Bei der Wahl des Standorts und zukünftigen Pflege sollten Sie einen wichtigen Punkt beachten:

Wichtiger Hinweis: Die Vinca minor ist, wie viele der Hundsgiftgewächse, giftig und sollte daher außerhalb der Reichweite von Haustieren und Kleinkindern wachsen.

Dank ihrer leichten Pflege eignet sich Jungfernkraut daher sehr gut, um ungeliebte Ecken mit Baumbewuchs optisch aufzulockern. Gleichzeitig verhindert sie als Bodendecker die Austrocknung des Bodens und ist während der gesamten Gartensaison begehbar. Sandiger Boden sollte mit Torf oder Kompost angereichert werden. Achten Sie auf einen guten humosen und nährstoffreichen Boden.

Sorten

Der Handel bietet verschiedene Sorten vom kleinen Immergrün an. Dazu gehören:

  • „Alba“ mit großer, weißer Blüte und einer Blütezeit zwischen Mai bis September, Wuchshöhe von ca. zehn Zentimetern.
  • „Atropurpurea“ wächst malvenfarbig heran, ebenfalls als Bodendecker mit der Wuchshöhe von zehn Zentimetern, ideal unter Bäumen oder in der Stadt.
  • „Austria“ mit weißen sowie rot-violetten Blüten, eine Rarität unter den Sorten vom Kleinen Immergrün.
  • „Azurea Pleena“ gehört zu einer der Blau gefüllten Sorten.
  • „Bavaria“ mit weißen und blauen Blüten, braucht regelmäßige Bewässerung.
  • „Bowles“ ist eine weiteres Highlight, das mit leuchtend blau-violetten Blüten Gartenfreunde begeistert.
  • „Bowles Variety“, wunderschöne große Blüten in leuchtendem Blau.
  • „Elisa“ gehört mit nur ca. zehn Zentimeter zu den besonders kleinen Sorten und hat wunderschöne weiße Blüten.
  • „Gertrude Jekyll“ mit weißen Blüten, stark blühend.
  • „Multiplex“ präsentiert sich in purpurfarbenen, gefüllten Blüten.
  • „Rubra“ ebenfalls mit Blüten in Purpur bis Dunkelrot, blüht zwischen Mai und September
  • „Rubra plena“ mit rötlich-violetten Blüten, gefüllt.
  • „Variegatum“ in Blau mit weißbuntem Blattwerk.
  • „Yellow Eye Catcher“ mit wundervollen blauen Blüten und einem auffälligem gelben Blattwerk.
Kleines Immergrün im Gartenbeet

Die heute so beliebte Sorten des Immergrünchen blühen in Blau bzw Violett. Sie sind der Ursprung dieser Pflanzengattung. Andere Sorten wie in Weiß, Rosa oder Himmelblau sind Neuzüchtungen, die sich jedoch hervorragend als Unterpflanzung zu anderen Gewächsen eignen. So wirkt das Kleine Immergrün mit seinen Blau-violetten Blüten sehr schön mit weißen Stauden im Garten.

Gleichzeitig schützt der Bodendecker die anderen Gewächse vor Austrocknung. Es bietet sich an, einzelne Sortenauch miteinander zu kombinieren. So erhalten Sie mit einfacher Pflege einen zauberhaften Blütenteppich für das ganze Jahr. Ideal ist das Jungfernkraut auch als schlichte Beeteinfassung, schon deshalb, weil es begehbar ist und die Pflanzen kaum beschädigt werden.

Hinweis: Aufgrund seiner enthaltenen Substanzen werden einzelne Pflanzenteile des Jungfernkrauts auch in der Homöopathie eingesetzt. Die Pflanze enthält das Alkaloid Vincamin, das einerseits homöopathisch und andererseits in der Schulmedizin bei der Krebstherapie Anwendung findet.

Pflege

Einmal gepflanzt, verwöhnt Sie Vinca mit einem mehrjährig wachsenden Blütenteppich, der sich von ganz allein vergrößert. Beachten Sie den halbschattigen bis sonnigen Standort. Dann gedeiht das Kleine Jungfernkraut nicht nur gut, sondern vermehrt sich auch bereitwillig. Der ideale Pflanzabstand der einzelnen Pflanzen beträgt 30 Zentimeter. Wenn Sie Vinca gezielt als Bodendecker einsetzen möchten, planen Sie sechs bis acht Pflanzen pro Quadratmeter ein. Bei nährstoffreichem Boden entwickelt sich das Kleine Jungfernkraut wunderbar.

Pflanzen

Damit sich im Laufe der Zeit viele schöne Blüten bilden können, sollte ein nährstoffreicher Boden vorhanden sein. Bereiten Sie den Boden deshalb vor der Pflanzung vor. Das bedeutet, Sie geben eine Portion Langzeitdünger wie Hornspäne in die vorgesehenen Pflanzlöcher oder gut verrotteten Kompost.

Kleines Immergrün ist eine winterharte Pflanze

Hornspäne geben ihre Nährstoffe auf mehrere Wochen verteilt ab und versorgen die kleinen Pflanzen in richtiger Menge. Auch Kompost eignet sich gut, insbesondere dann, wenn der Boden verbessert werden soll. Der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen ist das Frühjahr. Wichtig ist, dass es keine Nachtfröste mehr gibt.

Tipp: Die geplante Pflanzstelle kann auch im Herbst durch das Einarbeiten von frischem Kompost erfolgen. Die Nährstoffe haben ausreichend Zeit, um sich im Erdboden zu verteilen. Eine ideale Vorbereitung, um die Blütezeit der Vinca minor zu verbessern.

Als Bodendecker

Interessant ist für Gartenbesitzer mit Hang oder Böschung die Bepflanzung mit Bodendeckern. Hierbei sollten Sie wissen, dass die nicht blühenden Triebe des Jungfernkrauts ca. 30 Zentimeter lang werden und sich am Boden ausbreiten. Die weitere Bewurzelung erfolgt an den Spitzen dieser Triebe.

Anders sieht es mit den blühenden Trieben aus. Sie stehen aufrecht und erreichen eine Höhe von ca. 15 Zentimetern. An leichte Böschung eignet sich noch als Bepflanzung mit Vinca minor, ein völlig trockener Hang mit hohem Anteil an Steinen jedoch nicht.

Gießen

Bei normaler Witterung mit abwechselnd schönen Tagen und ein wenig Regen muss das Kleine Immergrün nicht gegossen werden. Auch die halbschattige Lage sorgt dafür, dass die Pflanzen nicht vertrocknen. Da sie als Bodendecker selbst die Fähigkeit besitzt, den Boden vor Austrocknung zu schützen, kann sie durchaus einige Tage ohne Wasser auskommen. Nur wenn sich im Sommer längere Trockenphasen anbahnen, sollten die einzelnen Sorten der Vinca minor ein wenig gewässert werden.

Kleines Immergrün ist robust und pflegeleicht

Pflege-Fegler

Manch Gartenbesitzer wundert sich, wenn das Kleine Immergrün trotz zusätzlicher Bewässerung nicht richtig wächst. Hier genau liegt der Fehler! Das häufige Wässern spült die wichtigen Nährstoffe aus dem Boden. In der Folge wachsen oder blühen die Pflanzen nicht richtig. Daher ist es wichtig, einmal jährlich den Boden mit einem Volldünger oder Hornspänen zu versorgen.

Der richtige Zeitpunkt für das jährliche Düngen ist der Herbst. Alternativ kann in der Blütezeit auch flüssiger Blumendünger gegeben werden. Diese Düngung wird Anfang August gestoppt, denn ab jetzt gehen die Pflanzen in die Ruhephase und sammeln Kräfte für die nächste Gartensaison.

Frostschaden

Grundsätzlich ist die Vinca minor winterhart und verträgt Frost. Dennoch kann es vorkommen, dass die Winter sehr lang und vor allem sehr kalt sind. Starker Frost schadet dann oft auch den hartgesottenen Pflanzen. Im Frühjahr zeigt sich das Immergrün mit braunen Blättern. So sehen Grabbepflanzungen oder Einfassungen sehr unschön aus. In seltenen Fällen sind die Pflanzen durch die Kälte abgestorben. Hilfreich ist dann eine gute Pflege durch das Zurückschneiden.

Kleines Immergrün gibt es in verschiedenen Sorten

Das alte, braune Laub wird entfernt, eine zusätzliche Gabe von Dünger unterstützt die Pflanzen dann beim Austrieb. Große Flächen können Sie getrost mit dem Rasenmäher schneiden. Auch hier sind Hornspäne als Langzeitdünger ideal. Sobald sich der Frühling ankündigt, sollte auch das Kleine Immergrün wieder prächtig austreiben.

Vermehren

Die Vermehrung vom Kleinen Immergrün ist denkbar einfach. Dank der flachen Wurzelausläufer können sie leicht aus dem Boden genommen und an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden. Damit Unkräuter und Vinca nicht in Konkurrenz zueinander stehen, ist es wichtig, dass Sie den Boden vor der Pflanzung von Unkräutern und unerwünschten Wurzeln befreien.

Gerade Unkraut hat sehr langpfahlige Wurzeln, die Sie mit entsprechenden Gartengeräten sorgfältig entfernen sollten. Günstig ist das Einarbeiten von Kompost vor dem Einpflanzen. Insbesondere die Jungpflanzen benötigen zum Anwachsen eine optimale Starthilfe. Dann werden die Jungtriebe mit passendem Abstand in den Boden gesetzt.

  • richtiger Zeitpunkt für die Teilung liegt zwischen März und Oktober oder Frühjahr
  • nach dem Einpflanzen einmal gut wässern aber nicht mehr düngen
  • für Flächenbegrünung mit Jungfernkraut werden sechs bis zehn Pflanzen pro Quadratmeter benötigt

Schneiden

Das es sich hier um einen niedrig wachsenden Bodendecker handelt, muss dieser in der Regel nicht geschnitten werden. Handelt es sich um große Flächen oder einen Rasen, tut jedoch der Rasenschnitt dem Jungfernkraut nichts. Die Triebe wachsen einfach wieder nach, allerdings müssen Sie in der Blütezeit auf die schöne Farbe der Blüten verzichten. Schon nach zwei Wochen sind die Pflanzen wieder nachgewachsen und bilden neue Triebe.

Wenn Sie da Jungfernkraut als Grabbepflanzung nutzen, erfolgt auch hier kein Rückschnitt. Im Gegenteil. Die kleinen Pflanzen dienen hier vor allem auch als Laubschlucker, sodass das Grab während des ganzen Jahres sauber und gepflegt aussieht.

Kleines Immergrün braucht nährstoffreichen Boden

Tipps bei der Gartengestaltung

Verwenden Sie das Kleine Immergrün ganz gezielt, um bestimmte Gartenbereiche zu verschönern bzw. sich lästige Aufgaben wie Unkraut jäten vom Hals zu halten. Der dichte Blütenteppich wirkt beispielsweise sehr schön als Randbepflanzung am kleinen Gartenteich. Da sich hier viele Insekten tummeln, werden auch Bienen und Schmetterlinge die blau-violetten Blüten schnell finden.

Perfekt für den Schattenplatz geeignet, wirkt Vinca minor auch am Fuße einer Natursteinmauer sehr schön. Sofern es hier nicht zu kalt und nass ist, bepflanzen Sie den Rand der Mauer, der sich für die meisten anderen Gartenpflanzen nicht eignet.

Mit anderen Frühlingsblühern oder Sommerblumen haben Sie mit dem Kleinen Immergrün das ganze Jahr über eine attraktive Ergänzung zu Ihren Gartenblumen. Gleichzeitig kann sich hier kaum Unkraut entwickeln, da die Pflanzen den Boden vor dem Wachsen des Unkrauts schützen. Diese kleine Pflanzmaßnahme bewahrt Sie vor dem ständigen Unkraut zupfen.

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